Beim Online-Dating geht es nicht nur um das Kennenlernen von neuen Freunden und der großen Liebe. Einer Umfrage zufolge, die von ElitePartner in Auftrag und von dem Marktforschungsinstitut Fittkau und Maaß durchgeführt wurde, sind vor allem die über 30-Jährigen unzufrieden mit dem Sex in der Beziehung. Nur 46 % der Männer geben an, ein ausgefülltes Liebesleben zu haben. Daher ist es wohl kaum verwunderlich, dass immer mehr Casual-Dating Anbieter den Singlebörsen-Markt im Internet aufmischen.
Lustagenten ist ein Portal, welches versucht, Verheiratete und Singles für ein lockeres Treffen oder eine Affäre zusammenzubringen. Aus diesem Grund wird vor allem die Diskretion besonders großgeschrieben. Vielleicht verhält sich der Betreiber auch deshalb bedeckt, was die Mitgliederzahlen angeht. Die Menge der Nutzer wird auf ein paar Hunderttausend geschätzt. Wenn man jedoch bedenkt, dass die Casual-Seite schon seit 2010 online ist, besteht hier noch ein wenig Handlungsbedarf. Andere Anbieter wie C-Date haben deutlich mehr User uns schalten auch Werbung im TV.
Im Vergleich zu anderen Online-Dating Plattformen ist die Anmeldung hier kein Problem. Du brauchst nur eine E-Mail-Adresse und einen Spitznamen, danach kann es schon losgehen. Zwar sollte man noch auf einen Aktivierungslink klicken, aber dies hat auch ein wenig Zeit. Unsere Tester schätzen diese simple Art der Registrierung. So besteht die Chance, dass man sich in Ruhe erst umschauen kann, bevor es richtig losgeht.
Casual Dating mit vielen flirtwilligen Frauen
Der Anbieter selbst gibt keine aktuellen Zahlen und Statistiken heraus, sodass wir uns auf unsere Beobachtungen stützen müssen. Wir gehen davon aus, dass ungefähr 250.000 Profile vorhanden sind. Vor allem als Mann bekommt man nach ungefähr 10 Minuten mehrere Anfragen via Nachrichten. Nach circa einer halben Stunde wurden wir auch zum Chat eingeladen. Dies verspricht sehr hohe Chancen, obwohl uns vor allem die große Entfernung zu den Flirtwilligen abschreckte.
Unsere Tester beobachteten sehr viele junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die durchaus nach älteren Usern Ausschau hielten. Die größte Gruppe stellen jedoch die 34- bis 45-Jährigen dar. Sie werden schnell den passenden Seitensprung oder auch eine Affäre finden. Das Geschlechterverhältnis ist relativ ausgewogen, sodass die Damen nicht überlaufen werden.
Die Gespräche waren auf der Plattform recht aufgeschlossen und locker. Zwar handelt es sich hier um Casual-Dating, dennoch wussten alle Nutzer, dass man nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt. Wir wurden freundlich begrüßt, nach unseren Absichten gefragt und dann konnten auch schon schlüpfrige Details ausgetauscht werden. Eigentlich keine schlechten Vorrausetzungen, um zum Abschluss zu kommen.
Daneben gab es aber auch User, die ein recht umgangssprachliches Deutsch verwendet haben und scheinbar mit der Grammatik oder Rechtschreibung ihre Probleme hatten. Wir haben die Mitglieder und ihre Profile gemieden. Es gab auch nur wenige solcher Begebenheiten. Wenn du aber sichergehen willst, nicht mit Betrügern zu schreiben, solltest du auf die Krone innerhalb des jeweiligen Steckbriefs achten. Sie zeigt an, dass sich ein User per Webcam verifizieren lassen hat.
Webcam-Verifizierung gegen falsche Profile
Offenkundige Fakes, die Nutzer zu anderen Seiten locken, oder gar Geld ergaunern möchten, haben wir während unserer Recherchen nicht gefunden. Die Schutzmaßnahmen der Plattform scheinen hier recht gut zu sein. Zur Überprüfung deiner Person musst du deinen Usernamen auf einen Zettel schreiben und dich dann mit einer Webcam fotografieren. Dieses Bild wird wirklich nur von den Mitarbeitern eingesehen und mit dem eigentlichen Porträt deines Profils verglichen. Andere User bekommen es nicht zu Gesicht.
Vor allem die Frauen nutzen die Möglichkeit, da sie so eine gratis VIP-Mitgliedschaft bekommen und unbegrenzt schreiben können. Unter den Männern gibt es nur wenige mit dem Hinweis. Die meisten versuchen hier nicht zusätzliche Sicherheit zu generieren, sondern verlassen sich vor allem auf den persönlichen Charme.
Der Steckbrief selbst besteht nur aus wenigen Angaben. Neben Alter, Geschlecht, Figur, Beziehungsstatus, sexuellem Interesse, Erotiktyp und ein paar Informationen zum Aussehen gibt es drei Freitextfelder. Hier kannst du über deine Fantasien und Vorlieben, deine Vorstellungen für das perfekte Date und das geilste Sexerlebnis schreiben. Für ein Casual-Portal recht gute Möglichkeiten für einen positiven ersten Eindruck.
Wie kann ich andere Mitglieder kontaktieren?
Im Gegensatz zu allen anderen Seiten dieser Kategorie, kann man hier über viele verschiedene Wege kommunizieren. Neben dem Schreiben von Nachrichten ist auch das Verschenken von Präsenten, Likes oder das Einladen zum Chat möglich.
Hiermit hat man eigentlich alle Optionen, die eine Singlebörse oder eine Partnervermittlung auch bietet. Allerdings sind die Bezeichnungen hier ein wenig anders. So befindet man andere Nutzer für „geil“. Außerdem kann man besondere Geschenke vergeben wie Küsse, Peitschen, Rosen oder gar Handschellen. So weiß jeder User gleich, was Sache ist, wenn er den jeweiligen Gegenstand erhält.
Wie komme ich zum Date bei Lustagenten?
Da sich das Vorgehen bei den Casual-Seiten gegenüber normalen Flirtseiten etwas unterscheidet, möchten wir an dieser Stelle darauf ein wenig genauer eingehen. In unserem Test entschlossen sich unsere Experten erst einmal dazu, die Anstupsfunktionen auszuprobieren. Es wurden demnach alle Fotos, die ihren Geschmack trafen, als „geil“ befunden. Dies führte dazu, dass wir einige Profilbesucher erhielten und andere Mitglieder auf uns aufmerksam wurden. Danach wagten sie sich an die Nachrichten. Der Steckbrief des potenziellen Sexpartners sollte eigentlich einige Anhaltspunkte für das Anschreiben bieten. Manche User füllen diesen auch gewissenhaft aus, sodass man schnell den passenden Ton findet. Leider beschränken sich viele nur auf wenige Angaben der tabellarischen Übersicht. Daher kann es manchmal länger dauern, einen kreativen Einstieg zu entwerfen.
Die meisten Bilder sprechen jedoch für sich, sodass man schnell ins Gespräch kommen kann. Wir empfehlen jedoch immer die Kirche im Dorf zulassen. Zwar handelt es sich um ein Portal für Sexkontakte, aber man sollte nicht als Erstes eine persönliche Chart-Liste der schönsten Praktiken mitschicken. Bei einer Affäre geht es dennoch um Vertrauen und dieses muss erst einmal erarbeitet werden. Dafür sind schon einige Mitteilungen notwendig. Positiv überrascht hat uns die recht hohe Quote an Rückantworten. So haben wir von fast allen Usern ein Feedback erhalten, auch wenn es nicht immer positiv war. Aber damit muss man auch hier rechnen.
Wenn es dann ernster wurde, sind die Geschenke eine gute Möglichkeit, um der neuen Freundschaft die notwendige Zuneigung teil werden zu lassen. Wer freut sich nicht über ein virtuelles Bier, einen Kuss oder auch ein paar Handschellen am Abend? Kleine Aufmerksamkeiten machen die Casual-Beziehung leichter, sodass im Test diese Option als sehr gut bewertet wurde.
Vor einem richtigen Treffen haben wir natürlich erst einmal den Video-Chat genutzt. Über ihn kannst du deinen Gegenüber richtig kennenlernen. Wenn es hier nicht passt, solltet ihr das reale Date verschieben. Durch die Körperreaktionen kann man wesentlich mehr über einen User erfahren. Außerdem kann man sich nicht mehr vor schriftlichen Formulierungen verstecken.
Für das erste Treffen solltet ihr einen öffentlichen aber auch diskreten Ort wählen, wo man euch nicht kennt. Wer möchte schon beim lockeren Vergnügen von Verwandten oder Freunden erwischt werden? Daher genießt Geheimhaltung hier höchste Priorität. Aus diesem Grund ist das Risiko, entdeckt zu werden relativ gering.
Sextreffen ohne Kosten – geht das?
Wie bei allen Singlebörsen ist zwar die Anmeldung und Profilerstellung kostenlos möglich, aber spätestens, wenn es um das Schreiben von Nachrichten geht, muss man sich mit den Preistabellen auseinandersetzen. Zunächst sollte man an dieser Stelle Männer und Frauen unterscheiden.
Die Damen müssen sich verifizieren lassen, damit sie Mitteilungen senden können. Allerdings bekommen sie eine kostenlose Mitgliedschaft, sodass sie für die Umstände auch einen guten Service in Anspruch nehmen können. Die Herren der Schöpfung haben an dieser Stelle nicht so viel Glück. Sie kommen um die Erwerbung eines Premium-Pakets nicht herum, wobei es hier folgenden Unterschiede gibt:
Name | Aktionsangebot | Basis-Paket | Power-Paket | Jahres-Angebot | Handy-Paket |
---|---|---|---|---|---|
Anzahl der Nachrichten | 20 für den Zeitraum | 50 pro Monat | 100 pro Monat | 50 pro Monat | 50 pro Monat |
Laufzeit | 3 Wochen | 1 Monat | 3 Monate | 1 Jahr | 1 Woche |
Kündigungsfrist | 1 Tag | 14 Tage | 14 Tage | 14 Tage | 1 Tag |
Kosten | Gesamt: 2, 99 € | 34,90 € pro Monat | 24,90 € pro Monat | Gesamt: 199,00 € | 9,99 € je Woche |
Daneben habe beide Geschlechter die Möglichkeiten, Coins zu kaufen. Diese Bezahleinheiten oder Credits können für das Verschenken von Präsenten oder auch den Video-Chat verwendet werden. Hier entstehen für Frauen und Männer die gleichen Kosten:
- 50 Coins – 12,50 €
- 100 Coins – 25 €
- 200 Coins – 50 €
- 300 Coins – 75 €
- 400 Coins – 100 €
- 500 Coins – 125 €
- 600 Coins – 150 €
Im Vergleich zu anderen Portalen aus dem Erotikbereich sind die Preise im mittleren Segment angesiedelt. Wir empfehlen besonders die Mitgliedschaft für ein Jahr, da sie sehr preiswert ist und keine Gefahr besteht, in eine Abofalle zu geraten.
Datenschutz und Sicherheit
Alle Profile auf Lustagenten werden manuell überprüft. So müssen die Mitarbeiter alle Bilder erst freigeschalten. Dadurch können sie schon viele Nutzer aussortieren, die nicht ihre eigenen Fotos benutzen. Außerdem gibt es wie schon gesagt die Verifizierung via Webcam. Dies generiert zusätzliche Sicherheit.
Dennoch gibt man vor allem eine E-Mail-Adresse an. Besonders diese sollte nicht zu Werbezwecken an Dritte weitergegeben werden. Der Anbieter schließt in der Datenschutzerklärung ein solches Verhalten nicht aus. Daher kann es schon passieren, dass in deinem Posteingang einige Werbeangebote landen. Damit bei der Affäre dennoch nichts schiefgeht, empfehlen wir die Nutzung einer separaten E-Mail-Adresse.
Unsere Tester hat ein wenig entsetzt, dass alle Profile über eine Suchmaschine gefunden und eingesehen werden können. Zwar ist das Anschreiben nicht möglich, aber einige Nutzer waren auf den Fotos in eindeutigen Posen gut erkennbar. Hier sehen wir Handlungsbedarf seitens des Betreibers.
Lustagenten App – braucht eine Casual-Plattform so etwas?
Das mobile Dating wird immer beliebter. 4 % der Nutzer von solchen Portalen nutzen die Funktionen nur noch über das Smartphone. In diesem Bereich gibt es nur wenige Flirt-Apps, was vor allem daran liegt, dass die Anwendungen auf dem Handy nicht sehr diskret sind.
Daher setzt auch der Anbieter ausschließlich auf eine mobile Seite, die sich dem Display des jeweiligen Nutzers anpasst. Es handelt sich hier um eine gute Möglichkeit, um auf jedem Handy unter Nutzung eines Browsers zu surfen. So kannst du vom iPhone, Samsung S 6, einem Blackberry und auch einem Microsoft Lumia-Smartphone diese Page bedienen. Du kannst die gleichen Funktionen wie auf der Desktop-Version abrufen. Lediglich die Anordnung der Symbole und Schaltflächen ist geändert, sodass man weniger scrollen muss. Um das Flirten von unterwegs zu unterstützen, gibt es sogar einen eigenen Handy-Tarif.
Das Design ist relativ übersichtlich. Ein schwarzer Hintergrund mit weißer Schrift sorgt für ein angenehmes Ambiente. Durch eine Navigation im oberen Bereich wird die Seite gut strukturiert. So kannst du schnell zur Startseite, der Suche, der Galerie mit den neuesten Bildern, den Premium-Möglichkeiten und deinem eigenen Profil gelangen. Wie bei allen Casual-Plattformen ist auch hier alles recht spartanisch gehalten. Blickende Werbung und bunte Schaltflächen in vielen verschiedenen Farben wird man hier nicht finden. Schwarz und ein leichtes Violett gliedern das Auftreten. Die Erscheinung strahlt viel Seriosität aus, welche die Nutzer auch suchen.
Affäre gefunden – Kündigung der Mitgliedschaft
Wie schon oben beschrieben, gibt es verschiedene Varianten für den kostenpflichtigen Account. Frauen sind in diesem Bereich nicht betroffen, da sie alles gratis nutzen können, wenn sie sich verifiziert haben. Bei den Männern sieht dies anders aus. Sie müssen für den Schriftverkehr mit den Damen ein Abonnement abschließen. Je nach Laufzeit unterscheiden sich auch die Kündigungsmodalitäten.
Auf jeden Fall musst du den Vertrag schriftlich beenden. Dafür musst du einen Brief an:
EDEV Media AG
Leutschenbachstrasse 95
8050 Zürich
Schweiz
Die Fristen unterscheiden sich hier je nach bestellten Paket. Bei der Probezeit beträgt diese einen Tag. Falls du dies nicht einhältst, verlängert sich die Mitgliedschaft um drei Monate. Bei den anderen Abo-Modellen betrug die Zeit zur Kündigung 14 Tage. Eine Ausnahme bildet hier der Handy-Tarif, da dieser eine Beendigung nach jeder Woche vorsieht. Eine Frist gibt es hier nicht. Ähnlich sieht es bei dem Ein-Jahres-Angebot aus.
Coins werden selbstverständlich einzeln bezahlt. Du musst keine Abos für diese abschließen. Daher verbrauchst du sie einfach und kannst dann neue bestellen oder es bleiben lassen.
Fazit des Erfahrungsberichts
Wir konnten bei den Lustagenten schnell neue Kontakte knüpfen und Gleichgesinnte finden. Die Gespräche waren alle recht locker und sehr aufgeschlossen. Unsere Tester wurden freundlich behandelt und hatten keinerlei Probleme mit der Navigation durch die Seite. Positiv bewerten wir, dass alle Frauen sich einen Fake-Check unterziehen müssen, um schreiben zu können. So wissen die Männer sofort, dass sie es mit echten Usern zu tun haben. Fasziniert waren wir von den vielen Möglichkeiten der Kommunikation. Durch das Gästebuch fühlten wir uns sogar an eine Social-Media Plattform erinnert.
Sicher gibt es ein paar komische Profile mit Rechtschreibfehlern und schlechter Grammatik, aber die wird man auf jeder Partnerbörse finden. Davon solltest du dich nicht abschrecken lassen. Wenn etwas leichtes und Lockeres gesucht wird, kann man hier fündig werden. Für ungezwungene Sextreffen in Form von Seitensprüngen, Affären oder One-Night-Stands ist der Anbieter sehr empfehlenswert. Diskretion wird großgeschrieben, also wird wahrscheinlich niemand je etwas davon erfahren.